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Honduras – Luna del Puente – Kakao & Natur pur!

Das Luna del Puente ist ein kleines privates Naturreservat. Mitten im Regenwald bietet es die Möglichkeit seltene tropische Tiere zu beobachten sowie mehr über die Herstellung von Kakao, Schokolade oder Kaffee zu erfahren.

Kakao, Schokolade oder doch lieber leckere Termiten?

Damian ist Argentinier und weit gereist. Mit seinem Motorrad ist er 5 Jahre lang von Argentinien bis nach Alaska und wieder zurück gereist. Auf halben Wege hat er in Honduras die Liebe seines Lebens gefunden und sich hier niedergelassen. Das kleine Naturreservat Luna del Puente betreibt er mit Herz und Seele.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Häuschen in der Gartenlandschaft

Auf der Pirsch nach tropischen Tieren

Auf dem Gelände von Damian leben nachtaktive Rotaugenlaubfrösche. Auf Englisch heißen die wie kleine Fabelwesen wirkenden Frösche Red-eyed Tree Frog“, da sie tagsüber weit oben in den Bäumen schlafen. In der Dunkelheit werden sie aktiv und wir begeben uns auf die Pirsch, um sie zu finden. Bei einer Wasserstelle im Reservat werden wir dann auch fündig. Wow, da sind einige von den grasgrünen Fröschen mit den riesigen roten Kulleraugen. 

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Rotaugenlaubfrosch
Rotaugenlaubfrosch im Luna del Puente Naturreservat

Am nächsten Morgen begeben wir uns erneut auf die Pirsch. Diesmal, um schon vor dem Frühstück den Keel-billed Motmot (Kielschnabelmotmot) und andere tropische Vögel zu erspähen. Hierzu lockt Eli, unser Reiseführer, die Vögel mit den Lauten einer Eule an. Eule ist ein Fressfeind! Die Vögel kommen jedoch zu den Lauten, um die Eule zu sehen, damit diese sie nicht überraschen kann. Ein spannendes Verhalten der Tiere, welches mir so nicht bekannt war. So lässt sich unter anderen Vögeln auch der schöne blaue Rotfußhonigsauger blicken.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Blauer Vogel

Aus der Ferne hören wir die leicht zu identifizierenden Rufe von zwei Motmots. Diese versucht Eli mit Rufen ihrer Artgenossen anzulocken. Motmots sind reviertreu und wollen sich vergewissern wer der neue Fremde im Revier ist. Tatsächlich haben wir Glück und einer der bunten Kielschnabelmotmot mit den interessanten Schwanzfedern lässt sich auf einem Baum nieder. Mit dem Fernglas ist er gut zu erkennen.

Honduras - Luna del Puente - Kielschnabelmotmot

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Von der Kakao-Frucht zur gesunden 90% Schokolade

Nach der Vogelpirsch treffen wir Damian. Er zeigt uns seine Kakao-Plantage und macht zusammen mit uns Kakao und gesunde 90% Schokolade. Der Prozess zur Herstellung der Schokolade ist recht aufwendig und bedarf sieben Schritte bis die leckere Schokolade servierfertig ist.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Prozess der Kakaoherstellung

1. Anbau von Kakao-Bäumen

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Damian zeigt uns sein Kakaoplantage

Damian zeigt uns seine Kakao-Plantage. Er erklärt uns, dass Kakao-Bäume bis zu 100 Jahre alt werden können. Allerdings lässt der Ernteertrag nach 30 Jahren stark nach. Deshalb werden die Bäume frühzeitig nachgezogen, um kontinuierlich Kakao produzieren zu können. Es gibt grüne Kakao-Früchte, die gelb werden, wenn sie reif sind und rote Früchte, die im reifen Zustand orange-gelb sind.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Blüte einer Kakao-Frucht die aus dem Ast wächst
Blüte einer Kakao-Frucht
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Kakaofrucht, die aus einem Ast wächst
Unreife grüne Kakao-Frucht
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Kakaofrüchte, die aus einem Ast wachsen
Unreife rote Kakao-Früchte

Ein Kakao-Baum produziert ca. 40 Früchte pro Jahr. In Gebieten mit noch besseren Bedingungen kann der Ertrag auf bis zu 100 Früchte pro Baum steigen.

2. Ernten der Kakao-Früchte

Von der Blüte bis zur reifen Frucht vergehen sechs Monate. Die reifen Kakao-Früchte sind erstaunlich groß und haben eine schöne gelb-orange Färbung. Wir dürfen die reife Frucht ernten und anschließend öffnen.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Milena erntet eine Kakaofrucht
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Lia öffnet die Kakaofrucht
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Weisses Fruchtfleisch um die Kakaobohnen

Die eigentlichen Kakao-Bohnen sind von weißem glibbrigem Fruchtfleisch umhüllt. Wir dürfen das Fruchtfleisch ablutschen. Es hat einen leicht säuerlich aber erfrischenden Geschmack.

3. Fermentieren der Kakao-Bohnen mit dem Fruchtfleisch

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Fermentierung der Kakaobohnen

Die frischen feuchten Bohnen werden in eine Box gepackt und für 6 Tage der Gärung ausgesetzt.  In der Box steigt die Temperatur über 50°C wodurch die Samenkeime in den Bohnen absterben. Das Fruchtfleisch – Pulpa genannt – verflüssigt sich und fließt unten aus der Box heraus. Hierbei durchdringt die Flüssigkeit den Kakaokern, wobei sich der bitter-herbe Geschmack der Kakao-Bohne deutlich verringert. Dieser Prozess nennt sich Fermentierung und ist enorm wichtig für die Bildung des Kakao-Aromas.

4. Trocknen der fermentierten Kakao-Bohnen

Die fermentierte Kakao-Bohne ist noch feucht und muss im nächsten Schritt getrocknet werden. Die Bohnen werden auf einem Netz ausgebreitet und an der Luft getrocknet. Je nach Wetter dauert die Trocknung ca. 10 bis 15 Tage.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Trocknen der Kakaobohnen

5. Rösten der getrockneten Kakao-Bohnen

Die getrocknete Kakao-Bohne wird nun für ca. 45 Minuten auf dem Ofen geröstet. Durch das Rösten wird das Aroma des Kakaos verstärkt und gleichzeitig der bittere Geschmack weiter reduziert.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Rösten des Kakaos auf dem Ofen
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Rösten des Kakaos

6. Mahlen des gerösteten Kakaos

Im vorletzten Schritt werden die noch warmen gerösteten Bohnen gemahlen. Man könnte erwarten, dass nach dem Trocknen und Rösten beim Mahlen ein Kakaopulver entsteht. Erstaunlicherweise werden die gemahlenen Kakao-Bohnen jedoch zu einem Kakao-Mus. Die Kakao-Bohne enthält immer noch 45% Kakaobutter. Fast die Hälfte der Kakao-Bohne ist also Fett.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - 100% Schokoladenpaste

7. Veredeln des Kakao-Mus zu Schokolade

Mit Schritt 6 ist der eigentliche Verarbeitungsprozess abgeschlossen. Die 100%ige Kakaomasse ist jedoch ziemlich bitter. sodass diese noch veredelt werden muss, um auch wirklich nach Schokolade zu schmecken. In unserem Fall fügen wir einen großen Löffel Zucker hinzu.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Süssen der Schokolade mit Zucker

Damit haben wir eine Schokoladenpaste, die zu 90% aus reinem Kakao besteht. Zunächst nutzen wir die Masse, um daraus leckeren Kakao zu machen. Hierbei achtet Damian darauf, dass die Milch nicht heißer als 60°C bis 70°C wird, da der Kakao sonst sein Aroma verlieren würde. Mit einem Holzquirl wird die Kakaomasse in die Milch eingerührt. So entsteht eine leicht schaumige besonders leckere heiße Schokolade.

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Rühren des Kakaos
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Schaumig gerührter Kakao
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Heisse Schokololade

Tipp:

Je dunkler die Schokolade, desto mehr Kakao enthält sie. Oder anders ausgedrückt, je heller eine Schokolade ist, desto ungesünder ist sie! Die weiße Schokolade besteht nur aus Kakaobutter und enthält gar keinen Kakao mehr.

Wie wird aus der Paste nun Schokolade? Genau, noch mehr Zucker 🫣 … und immer wieder durch den Wolf drehen, um eine ganz feine Masse zu bekommen. Wir belassen es bei unserer 90% Schokolade und stellen daraus kleine Schokoladenriegel her. Hierzu wickeln wir etwas von der Schokopaste in Silberpapier ein und lagern den Riegel kühl, damit dieser aushärtet. Nach ein paar Stunden haben wir super leckere und zudem gesunde Schokoladenriegel!

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Verpacken der Schokolade

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Termiten oder Schokolade?

Ok, ich denke die Frage zu Beginn des Beitrags ist nicht schwer zu beantworten. Natürlich schmeckt die Schoggi besser als die kleinen Krabbeltiere. Naja, immerhin sind Termiten sehr proteinreich und somit sicher gesund 😉 

Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Termitennest
Honduras - Lago Yojoa - Luna del Puente Natur Reservat - Lia mit Termiten auf der Zunge

Fazit

Wir haben bereits in Panama eine Kakao-Tour mitgemacht. Die Tour war auch sehr interessant. Allerdings hat die Tour mit Damian das Kakao-Erlebnis deutlich übertroffen. Es ist schon etwas besonderes, den gesamten Prozess der Kakao-Produktion bis zur fertigen Schokolade selber machen zu können. Die Tour mit Damian ist definitiv ein Erlebnis für Groß und Klein. Wenn du zudem Interesse an tropischen Tieren hast empfiehlt es sich ein zwei Nächte im Luna del Puente zu verbringen.

Beste Reisezeit - Luna de Puente Naturreservat, Honduras

In der Zeit von Februar bis April sind die Temperaturen angenehm (17 °C bis 30 °C) und es regnet kaum, weshalb sich dieser Zeitraum besonders gut für einen Besuch dieser Gegend eignet. Grundsätzlich ist die Gegend um La Ceiba jedoch ganzjährig zu bereisen, denn auch in der Regenzeit ist eher mit heftigen Schauern als mit Dauerregen zu rechnen.

Aktuelles Wetter im Luna de Puente Naturreservat, Honduras


Gut zu wissen

Flagge von Honduras
Land/Ort:Republik Honduras
Lage::Honduras liegt in Zentralamerika an der breitesten Stelle der Landbrücke zwischen Süd- und Nordamerika. Das Land grenzt im Süden an Nicaragua, im Nordwesten an Guatemala und im Südwesten an El Salvador. Im Süden des Landes liegt ein relativ kleiner Küstenabschnitt am Pazifik. Die karibische Atlantikküste im Norden des Landes ist um ein Vielfaches länger.
Größe:Honduras hat eine Fläche von 112.090 km²
Hauptstadt:Tegucigalpa
Bevölkerung:ca. 10,6 Mio. Einwohner (2023) von den ca. 1 Mio. in der Hauptstadt leben
Sprache:Spanisch
Religion:ca. 88% christlich, überwiegend katholisch (47%)
Geld:Lempira (HNL) (Stand 2025: 1 EUR = 30 HNL) - hohe Inflation
- als "Zweitwährung" fungiert der US-Dollar (USD) vor allem in touristischen Gebieten. Kleinere Zahlungen sind jedoch häufig nur in Landeswährung möglich.
Visum:Bis 90 Tage kein Visum erforderlich. Die Einreise ist für Deutsche und Schweizer mit einem noch 6 Monate gültigen Reisepass möglich.
Zeit:MEZ -7 Std. / Sommerzeit -8 Std.
Medizinische Hinweise:Suche in jedem Fall frühzeitig vor deiner Reise einen Tropenarzt auf und prüfe deinen aktuellen Impfschutz. Aktuell wurden uns folgende Empfehlungen (ohne Gewähr) gegeben:

Für alle Reisenden:
• Tetanus
• Diphtherie
• Hepatitis A


Für Langzeitaufenthalte oder Reisende die besonderen Risiken ausgesetzt sind:
• Hepatitis B bei engen sozialen Kontakten
• Typhus bei mangelhaften hygienischen Verhältnissen
• Tollwut für Trekkingreisen und bei Langzeitaufenthalten in ländlichen Gebieten
• Dengue-Fieber
Elektrische Spannung:110 V - US-Flachstecker
Adapter für Deutsche und Schweizer Stecker erforderlich

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