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Sulawesi – Lembeh Strait mit dem Mutterschiff an Land

Eingebettet in ein Meer von Palmen bietet das Kungkungan Bay Resort (KBR) an der Lembeh Strait optimale Tauchbedingungen. Die Artenvielfalt in der Lembeh Strait ist nahezu grenzenlos. Die Unterschiedlichkeit zu den Tauchrevieren in Mando beim Tasik Ria Resort (TRR)  könnte kaum größer sein.

Charmante Cottages zwischen Regenwald und Lembeh Strait

Das Kungkungan Bay Resort (KBR) liegt in einer kleinen privaten Bucht, vom offenen Meer behütet durch die vorgelagerte Lembeh Insel. Von der Landseite her wird die Bucht von einem in den blauen Himmel ragenden Regenwaldgürtel umschlossen.

Der Charme des KBR fesselte auch Miranda und Steve Coverdale, als sie dort „strandeten“. Steve ist PADI Instruktor und spezialisiert auf Unterwasserfotografie, Nitrox und Rebreather. Mit vielen Jahren Erfahrung in der Unterwasserfotografie und -videografie ist Steve genau der richtige Basisleiter im Mekka für die Unterwasserfotografen dieser Welt.

Dementsprechend ist das KBR auch ausgezeichnet auf die vielen Unterwasserfotografen vorbereitet.

Es gibt einen eigenen Raum mit reichlich Platz für die Kameraausrüstung und sowohl 220 V als auch 110 V Anschlüsse zum Laden von Akkus

Miranda ist Holländerin und die „gute Fee“ des Resorts. Obwohl auch Miranda über eine PADI Instructor Ausbildung verfügt, nimmt Sie vorwiegend die Funktion des Resort Managers wahr und sorgt dafür, dass die Gäste sich im KBR wohl fühlen.

Ein ganz besonderer Genuss ist beispielsweise die BBQ Night, welche Miranda regelmäßig organisiert. Zur Einstimmung wird ein erfrischender Pinacolada Cocktail in einer Kokosnuss serviert, traditionelle indonesische Vorspeisen regen im Anschluss den Appetit auf die leckeren gegrillten Fisch- und Geflügelhappen an. Abgerundet wird das Dinner mit frischem Obst.

Das KBR verfügt über lediglich 17 Räume in drei Kategorien. Die großzügigen Cottages, von deren Veranda man den Blick bei einem kühlen Cocktail über die Lembeh Strait schweifen lassen kann und die Delux Räume sind klimatisiert. Bei den ganzjährig konstanten Temperaturen über 30 °C – „Bei 28 °C Grad beginne ich zu frieren“, meinte Dive Guide Paul – und der hohen Luftfeuchtigkeit sind die klimatisierten Räume den traditionellen Standardräumen vorzuziehen.

Das Hauptgebäude mit dem Restaurant schwebt auf Holzpfählen über dem glasklaren Wasser. So besteht schon beim Frühstück fast Wasserkontakt und man kann es kaum abwarten in den Neoprenanzug zu schlüpfen.

Kein Rudeltauchen vom Mutterschiff an Land

Im Vergleich zu den Bunaken, bietet die Lembeh Strait eine komplett andere Unterwasserwelt. Um diese einmalige Welt zu schützen, wurden Initiativen gestartet um auch hier den National Park Status zu erhalten. Die lokalen Tauchcenter leisten bereits Ihren Beitrag durch die Einhaltung von Regeln (z.B. Verbot von Tauchhandschuhen) zum Schutze der über 40 Tauchplätze.

Aber nicht nur die Natur profitiert. Das Agreement auf maximal vier Taucher pro Dive Guide, lässt jeden Tauchgang zu einem individuellen Erlebnis weit ab vom „Rudeltauchen“ in anderen bekannten Tauchrevieren werden.

Steve vergleicht das Tauchen im KBR mit einer Tauchsafari, mit dem einzigen Unterschied, dass sich das Mutterschiff an Land befindet. Und tatsächlich fühlt man sich wie auf einer Tauchsafari. Die Tauchplätze sind lediglich 3-15 Min. vom „KBR Mutterschiff“ entfernt und die Tauchgruppen werden im Verhältnis ein Guide zu 3-4 Tauchern auf vier kleine Tauchboote aufgeteilt. Die Vielzahl der Tauchplätze erlaubt es, dass alle Boote immer unterschiedliche Plätze anfahren.

Finding Critters und Tauchen auf Bestellung

Auf den ersten Blick bietet sich dem Taucher an vielen Tauchplätzen eine triste Unterwasserlandschaft mit schwarzem vulkanischem Lava-Sand als monotoner Untergrund. Aber es dauert nicht lange bis sich die seltsamsten und farbenprächtigsten Unterwasserkreaturen blicken lassen und die unspektakuläre Umgebung zur Nebensache wird.

In der Lembeh Strait sind insbesondere die Kleinen ganz groß. „Finding the Critters“ ist daher das Motto und als Tauchgebiet mit der weltweit größten Biodiversität, gibt es wirklich reichlich zu finden.

„Tauchen auf Bestellung“, könnte man es auch nennen. Ein Seepferdchen live zu sehen, ein lang gehegter Wunsch, der endlich in Erfüllung gehen sollte. „Ein Seepferdchen… kein Problem, dann fahren wir morgen zum Batu Merah, da sollten wir eines finden.“, meinte Dive Guide John.

Muck Diving

Wie üblich schwebt man auch in Batu Merah zunächst über schwarzen Sandgrund und wie aus dem nichts flirten zwei Seepferdchen an einer kleinen freistehenden Koralle. Die kleinen Tauchgruppen ermöglichen es den Tauchern ein wenig zu verweilen und solche kleinen „persönlichen“ Highlights genießen zu können.

Die Sicht ist in der Lembeh-Straße häufig etwas geringer als auf der Westseite. Meist kann man mit 10-15 m rechnen, was völlig ausreicht in Anbetracht der Tatsache, dass es ehr weniger darum geht grandiose Unterwasserlandschaften zu betrachten.

Eines ist in der Lembeh-Straße aber garantiert, dass das Logbuch nach jedem Tauchgang voll ist, denn man taucht immer mit interessanten Entdeckungen und neuen Eindrücken auf. Also nicht an Logbuchplatz sparen.

Der erste Eindruck von der „World of Critters“ bietet sich am Tauchplatz Nudi Falls und wie auf einem Tauchschiff sitzt man gerade in einem der schnellen kleinen Tauchboote und ist nach drei Minuten bereits am Ort des Geschehens. Man ist zunächst ein wenig verwirrt, wenn man zuvor nur über das „Muck Diving“, also Tauchen über dunklem Boden, gehört hat. Nudi Falls überrascht mit einer Miniwand in einer schier atemberaubenden Farbenpracht. Wie der Name bereits vermuten lässt, zeigen sich prächtige farbenfrohe Nacktschnecken zu Haufe. Neben den Nacktriemern sind das Pygmäen-Seepferdchen und Pygmäen-Tintenfische ein echtes Highlight an dieser faszinierenden Tauchlokation.

Die weiteren Tauchplätze verteilen sich über die gesamte Lembeh-Straße, entweder auf der Seite der Hauptinsel oder entlang der Küste der Lembeh Insel. Aufgrund des vulkanischen Ursprungs Sulawesis, stellen sich die Tauchplätze auf dieser Seite mit einem tiefschwarzen vulkanischen Sanduntergrund dar, während von Seiten der Lembeh Insel hellerer Sand den Grund der Lembeh-Straße bestimmt.

Grundsätzlich sind die Tauchplätze allesamt sehr leicht zu betauchen und durchaus auch für weniger erfahrene Taucher geeignet. Tückisch ist jedoch der stetig abfallende Grund, so dass schnell größere Tiefen erreicht sind, ohne dass man es bemerkt. Zu beachten ist auch, dass es während der Voll- und Neumondphase in der Lembeh-Straße sehr zügig werden kann. Die starke Strömung verhindert an diesen Tagen auch das Betauchen einiger Tauchplätze.

Die Impressionen und besonderen Momente der Tauchgänge in der Lembeh-Straße  zu beschreiben und zu verarbeiten fällt schwer, da die unglaubliche Menge an verschiedenen Unterwasserlebewesen das Aufnahmevermögen bei weitem überschreitet. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass Steve und Miranda viele Wiederholungstäter begrüßen dürfen. Die seltsamsten Kreaturen in allen möglichen Farben tauchen plötzlich auf oder sind kaum wahrnehmbar mit Ihrem Lebensraum vereint.

Der seltene haarige Anglerfisch teilt sich eine Weichkoralle mit dem leuchtend gelben Anglerfisch, ein Langarmkrake huscht über den schwarzen Boden auf der Suche nach Nahrung, der Schlangenaal steckt regungslos im Sand, Kakadu-Stirnflosser relaxen auf dem Boden, Geisterfetzenfische stehen regungslos Kopf, Feuerfische zeigen sich in ganzer Pracht, grimmig drein schauende Kreaturen und seltsame Skorpionfische teilen sich den Grund mit verschiedensten Nacktschnecken.

Ein Waran am Hausriff

Das Hausriff des KBR steht den anderen Tauplätzen nicht nach und unlimitiertes Tauchen ist möglich. In der Bucht ist meist nur eine leichte Strömung zu verspüren und da man vom Strand bis auf ca. 24 m tief tauchen kann, ist es leicht möglich den Hausriff-Tauchgang flexibel in den Tauchplan einzubauen. Der schöne Korallengarten hat bereits auf ein paar Metern tiefe reichlich zu bieten und ist auch hervorragend zum Schnorcheln geeignet.

Hier fühlen sich die Banggai Kardinalfische, der große schwarze Anglerfisch, viele verschiedene Garnelenarten, Langusten und diverse Riffische zu Hause. Mit ein wenig Glück trifft man auch den extrem scheuen Spitzmaul-Fledermausfisch, der sich leider nur kurz gezeigt hat und dann wieder in einer der vielen kleinen Schlupfwinkel des Riffs verschwunden ist.

Ab und an verliert sich sogar ein imposanter Waran in die kleine Bucht. Allerdings wird Steve dann ein wenig unruhig. Er berichtete, dass sich ein Waran mal in einem der Strohdächer auf  den Holzhäusern eingenistet hat und das komplette Dach abgedeckt werden musste, um den Untermieter wieder loszuwerden.

Kobolde im Regenwald

Das KBR bietet die gleichen Aktivitäten wie das Tasik Ria Resort an. Hierzu gehört auch ein Ausflug für Naturliebhaber in das ca. 9000 Hektar umfassende Tangkoko Naturreservat am Fuße des Mount Dua Saudara. Das Resort ist über enge Strassen, die sich durch die hügelige Landschaft und den dichten Regenwald winden, in eineinhalb Stunden erreichbar.

Bei den hohen Temperaturen in Kombination mit der extremen Luftfeuchtigkeit empfiehlt sich leichte atmungsfähige Kleidung zu tragen. Noch wichtiger ist es reichlich Flüssigkeit mit zu nehmen. Das Reservat grenzt direkt ans Meer und wird umgeben von einem tiefschwarzen Strand, der im starken Kontrast zu den weißen Fluten steht. Begibt man sich vom Strand in den Wald, wird man von imposanten Baumriesen empfangen. Nach einem kurzen Fußmarsch zeigen sich die ersten Regenwaldbewohner. Eine Familie schwarzer Makaken geht ihrem Tagesablauf nach ohne sich von den Fremdlingen stören zu lassen. Offensichtlich sind sie an Besucher gewöhnt.

Ein wenig schwieriger ist es die nur auf Sulawesi lebenden Sulawesi-Koboldmakis zu entdecken. Mit ca. 10 cm handelt es sich um die weltweit kleinste Affenart. Diese Nachtaktiven Primaten sind extrem scheu und Ihre großen Augen sehr lichtempfindlich. Zunächst scheinen sich die kleinen Kobolde des Regenwaldes nicht zeigen zu wollen. Mit Fortschreiten der Dämmerung kommen sie jedoch aus ihren Verstecken und schauen die Besucher des Regenwaldes mit ihren übergroßen Augen ganz erstaunt an.

Gut zu wissen

Flag of Indonesia
Land: Indonesien – Nord Sulawesi
Lage: Sulawesi ist eine indonesische Insel zwischen Borneo und Neuguinea.
Größe: Indonesiens dritt größte Insel erstreckt sich über eine Fläche von 189.216 qkm.
Hauptstadt: Jakarta
Bevölkerung: ca. 225 Mio. Einwohner, davon ca. 15 Mio. auf Sulawesi
Sprache: Bahasa Indonesia
Religion: Auf Sulawesi stellen Muslime mit 80 % die Mehrheit, 19 % sind christlichen Glaubens. Nord Sulawesi wird vom Volk der Minahasa bewohnt, die sich vorwiegend zum Christentum bekennen, eine Besonderheit im ansonsten muslimisch geprägten Indonesien
Geld: Indonesische Rupiah (IDR)
Visum: Mindestens 6 Monate gültiger Reisepass für Besuche bis zu 30 Tagen. Visum ist bei der Einreise erhältlich (US$ 25.00).
Zeit: MEZ + 7 bis 9 Stunden; Nord Sulawesi + 7 Std.
Medizinische Hinweise: Malaria Prophylaxe wird dringend empfohlen. Tauchern wird von Lariam abgeraten und das Medikament Malarone empfohlen. Gelbfieberimpfung ist Pflicht, sofern jemand aus Gelbfieber gefährdeten Gebieten kommt. Die Impfung wird nur von zugelassenen Ärzten und den Gesundheitsämtern vorgenommen. Hepatitis A (ansteckend) wird dringend empfohlen. Hepatitis B ist zwar nicht zwingend, aber in Kombination mit Hepatitis A nur wenig teurer. Diphtherie, Tetanus und Polio sollten vorhanden sein.
Elektrische Spannung: 220 V
Information im Web: www.north-sulawesi.org
Unterkunft: Kungkungan Bay Resort Anzeige

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