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Korsika – 4 Ausflugtipps, wenn Tauchen vom Winde verweht wird

Manchmal bläst der Wind so stark, dass es an der Ostküste nicht möglich ist zu tauchen. Langeweile kommt dennoch nicht auf. Ich verrate euch 4 tolle Ausflugstipps, falls das Tauchen vom Winde verweht wird.

Korsika Trailer - Tauchen, Kayak fahren und viel "Meer"

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Ausflugstipp 1 - Gumpen-Tauchen

Heute ist einer der seltenen Tage, an denen der Wind aus nordöstlicher Richtung bläst. Das Meer ist so aufgewühlt, dass eine Tauchausfahrt mit den Schlauchboot unmöglich ist. Dennis erklärt mir, dass es zum Glück sehr selten vorkommt. Meist kommt der Wind eher aus der anderen Richtung. In diesem Fall schützen die annähernd 3.000 m hohen Berge Korsikas die Ostküste vor dem Wind und tragen zu guten Tauchbedingungen bei. Was bleibt also zu tun, wenn wir nicht tauchen können?

Ok, dann gehen wir eben TAUCHEN??? Als Dennis mir sagt: “Wenn wir wegen des Windes nicht tauchen gehen können, gehen wir halt tauchen.”, schaue ich etwas verdutzt. Aber es ist tatsächlich möglich. Anstatt im Meer zu tauchen, bietet Dennis an mit uns in die Berge zum sogenannten “Gumpen-Tauchen” zu fahren. Ich habe erneut ein Fragezeichen im Gesicht und muss nochmals nachhaken. “Wie bitte? Gumpen-Tauchen? Was ist das?”

Dennis erklärt uns, dass es in den Bergen kleine Bergseen gibt, die auch als Gumpen bezeichnet werden. Das Wasser dort ist sehr klar und es ist eine willkommene Abwechslung, wenn eine Tauchausfahrt auf dem Meer nicht möglich ist. Wir müssen also nicht gänzlich auf das Tauchen verzichten.

Natürlich wollen wir das Gumpen-Tauchen ausprobieren. Mit dem Minibus machen wir uns auf den Weg in die Berge. Nach ca. einer Stunde erreichen wir unseren Gumpen-Tauchplatz Fiumicelli. Vom Parkplatz haben wir einen tollen Blick auf den kleinen Bergsee, der auf einer Seite von Felsen und auf der anderen von einem Kiesstrand eingesäumt ist. Ein kleiner glasklarer Gebirgsbach speist den ebenso klaren Bergsee. Da wir zeitig unterwegs sind, haben wir das Glück, kaum Badegäste anzutreffen. Der See ist nur wenige Meter tief (max. 5 m) und daher sehr fragil. Bei regem Badebetrieb kann die Sicht schnell ruiniert werden.

Als wir abtauchen, wird umgehend klar, warum das Gumpen-Tauchen durchaus eine lohnenswerte Alternative für den begeisterten Taucher ist. Das Lichtspiel der Sonnenstrahlen im klaren Bergwasser ist schlichtweg schön. Ich fühle mich ein wenig heimisch, da es dem Tauchen in einem klaren schweizer Bergsee ähnelt – außer, dass die Gumpen angenehm warm sind.

 

Gelegentlich nutzen Tauchgruppen einen Gumpen-Tauchgang am Ende des Urlaubs, um die Ausrüstung zu spülen, wie mir Dennis berichtet.

Das Gumpen-Tauchen ist auf jeden Fall ein schönes Ausweichprogramm und eine tolle Abwechslung. Trotzdem drücke ich euch fest die Daumen, dass der Wind die sicher spannenderen Tauchgänge im Meer nicht verweht.

Ausflugstipp 2 - Kajaktour auf dem Tavignano

Unser Nicht-Tauch-Tagesprogramm führt uns heute trotzdem auf’s Wasser. Der nahegelegene Fluss Tavignano bietet sich für eine entspannte Kajaktour an.

Zunächst paddeln wir den Tavignano flussaufwärts, was sich aufgrund der sehr geringen Strömung gut bewerkstelligen lässt. Nach einer guten Stunde machen wir an einer alten nicht mehr begehbaren Hängebrücke kehrt und fahren Richtung Flussmündung im Meer. Hier und da werden Ramona und ich von einem Fischreiher begleitet. Angeblich soll es auch Süßwasserschildkröten geben, welche am Flussufer leben. Wir haben die Hoffnung bereits aufgegeben, als ich kurz vor der Mündung tatsächlich eine Schildkröte beim Sonnenbad erspähe. Bevor ich jedoch die Kamera zücken kann, lässt sie sich ins Wasser gleiten und verschwindet in die Uferböschung.

Eigentlich mündet der Tavignano im Meer. Aktuell führt der Fluss jedoch relativ wenig Wasser, so dass wir zwar den Strand erreichen, aber keine direkte Verbindung zum Meer vorfinden.

Die Kajaks können wir direkt am Strand abstellen und bei einem wohlverdienten Radler auf das Team der Tauchbasis warten, das die Kajaks und uns wieder einsammelt.

Ausflugstipp 3 - Wanderung zu den Cascade des Anglais

 

Die Berge bieten eine weitere schöne Alternative zum Tauchen, wenn man – wie ich – gern in der Natur draußen ist. Mit dem Auto erreichen wir den Ort Corte in ca. 60 Min. Der charmante Ortskern thront auf einem kleinen Hügel, um welchen sich der Ort weiter ausdehnt. Auf Empfehlung von Dennis steigen wir in Corte auf die Bahn um. Die Bahnfahrt nach Vizzavona soll atemberaubende Blicke bieten. Offensichtlich ist eine Fahrt mit der Schmalspurbahn kein Geheimtipp, denn der Zug ist rappelvoll. Wir gehören zu den Glücklichen, die noch einen Sitzplatz am Fenster ergattern. Los geht es… Mit schnaubendem Motorengeräusch windet sich der Zug über unzählige Brücken und durch ebenso viele Tunnel die Berge hinauf. Immer wieder eröffnet sich der Blick über weite bewaldete Täler.

 

Am höchstgelegenen Bahnhof (906 m ü.d.M.) der korsischen Eisenbahn in Vizzavona angekommen, werden wir erstmals auf Korsika von leichtem Regen begrüßt. Die Wolken haben sich in den Bergen gesammelt und hüllen die Landschaft in ein tiefes Einheitsgrau. Nach einem Cappuchino im Bahnhofscafé machen wir uns auf den Weg zu den Cascade de Anglais. Der Weg ist ein Teilstück, des unter Trekking Freaks bekannten Wanderwegs GR20, welcher im Norden bei Calenzana beginnt und nach ca. 200 km längs über die Insel in Conca im Süden endet. Unser Wanderweg startet direkt am Bahnhof Vizzavona.

 

Der einfache Wanderweg führt stetig leicht bergauf durch dichten Wald. Ein Teil unseres Pfades läuft direkt entlang des gemütlich dahin plätschernden Bergbaches Angone. Am Wegesrand entdecken wir auf saftig grünen Mooswiesen eine Ansiedlung von kleinen, zart lila blühenden Pflänzchen, die wie aus einer Märchenwelt wirken.

Nach etwas mehr als 3 km erreichen wir die kaskadenartigen Wasserfälle, deren sogenannte Gumpen im Sommer zu einem erfrischenden Bad einladen.

Ausflugstipp 4 - Städtetrip ins spektakuläre Bonifacio

Ein Tagestrip nach Bonifacio ist ein Must-do für jeden Urlauber auf Korsika. Vom Tauchclub Corsicana aus dauert die Fahrt mit dem Auto allerdings gut 2 Studen bis zum äußersten südlichen Zipfel Korsikas. Hier trennt die nur 12 km breite Meeresenge von Bonifacio die Inseln Korsika und Sardinien.

Als wir –  heute ist die ganze Familie mit auf Tour – in Bonifacio ankommen, beeindruckt uns der Blick über den Hafenbereich. Tief in die Kreidefelsen eingeschnitten ist der Naturhafen von Bonifacio gut geschützt vor dem offenen Meer. Auf der gegenüberliegenden Seite thront auf der schmalen Felszunge die imposante Zitadelle von Bonifacio. Leider bleibt nicht viel Zeit, den Blick zu genießen. Es wimmelt von Touristen und Autos. Bonifacio ist unübersehbar ein Touristenmagnet. Die Parkplatzsuche gestaltet sich somit auch sehr schwierig. Daher beschließen wir zunächst mit dem Auto der Straße zu folgen, die auf die Klippen gegenüber der Altstadt führt. Wir finden noch eine Lücke am Straßenrand, wo wir das Auto abstellen können. Ein paar alte Gemäuer stehen verlassen auf den Klippen herum. Für die Kinder ein toller Platz zum Rumklettern.

Am Rande der Klippen eröffnet sich ein spektakulärer Blick auf die Altstadt von Bonifacio. Im grellen Sonnenlicht erstrahlen die vom Meer ausgewaschenen Kreidefelsen in hellem Weiß. Die Häuser der Altstadt reihen sich, wie Klippenspringer kurz vor dem Absprung, direkt am Abgrund der schmalen Felszunge auf. Vor den Klippen ergänzt ein imposanter Fünfmaster das eindrückliche Gesamtbild.

Eigentlich können wir von dem Anblick kaum genug bekommen. Aber natürlich wollen wir die Altstadt noch sehen. Auf der Felszunge gibt es einen großen öffentlichen Parkplatz, von dem wir schnell zu Fuß im Zentrum sind. Auch wenn die Touristenströme das Erscheinungsbild etwas trüben, ist es sehr lohnenswert durch die engen Gässchen des mittelalterlichen Ortes zu schlendern. Cafés, Restaurants und reichlich Souvenierläden prägen das Stadtbild. Den oberen Teil der Stadt nimmt im wesentlichen die Zitadelle ein.

So langsam knurrt der Bauch und für die Kinder ist Sightseeing in der Stadt nicht super spannend. Daher kehren wir in eines der unzähligen Restaurants ein, um die knurrenden Mägen zu füllen, bevor wir uns wieder auf den Rückweg begeben. Am Morgen hatte uns eine Familie noch den Tipp gegeben die Bucht von Rondinara anzusteuern. Die Bucht liegt quasi auf dem Heimweg und ein Sprung ins Meer erfreut nicht nur uns, sondern auch die Kids.

Schon bei der Anfahrt auf die Bucht freuen wir uns darüber, diesen tollen Tipp bekommen zu haben. Wie eine riesige Muschel gefüllt mit türkisfarbigem Wasser, welches an die Karibik erinnert, liegt die Bucht vor uns. Kein Wunder, dass die Bucht von Rondinara bereits mehrfach zum schönsten Strand Frankreichs und sogar Europas erkoren wurde. Wir stellen unser Auto auf eine staubigen kostenpflichtigen Parkplatz ab und gehen von hier direkt zum feinen Sandstrand. Das Baden im herrlich warmen Wasser und das Sandburgenbauen macht so viel Spaß, dass wir den Tag bis zur Abenddämmerung ausnutzen. Auch wenn wir nun erst im Dunkeln wieder beim Tauchclub Corsicana ankommen, hat sich der Zwischenstopp am Strand von Rondinara gelohnt.

Beste Reisezeit für Taucher - Korsika

Auf der Insel Korsika herrscht typisches Mittelmeerklima. Die Sommer sind trocken und warm, die Winter mild und eher feucht. Dies gilt vor allem für die Küstenregionen. Im gebirgigen Landesinneren erheben sich die Berge bis auf 2.700 m. Hier herrscht bereits ein alpines Klima. Die Bergregionen sind häufig bis ins Frühjahr von Schnee bedeckt.

Grundsätzlich ist Korsika ganzjährig ein attraktives Reiseziel. Es kommt ganz darauf an, welchen Urlaub bzw. welche Aktivitäten du planst. Zum Wandern bieten sich beispielsweise das Frühjahr und der Herbst an, da die Temperaturen noch nicht allzu hoch sind. 

Tauchen ist von Mai bis Oktober sehr gut. Im Mai ist das Meer allerdings noch relativ frisch. Im Oktober musst du bereits mit den ein oder anderen Regenfällen und gelegentlich recht windigen Tagen rechnen. Juni – September sind daher die optimalen Monate für das perfekte Tauchvergnügen.

Mein Fazit für Taucher

Von den Temperaturen her ist die beste Reisezeit sicher in den Sommermonaten. Ich persönlich bevorzuge jedoch die Zeit von Anfang September bis Mitte Oktober. Die Wassertemperaturen sind dann immer noch angenehm, aber du kannst die Tauchplätze in der Nachsaison mit weniger Tauchern erkunden.

Klimatabelle

Gut zu wissen

Flagge von Frankreich
Land:Frankreich – Insel Korsika
Lage:Korsika liegt westlich von Italien, nördlich der italienischen Insel Sardinien und südöstlich des französischen Festlandes.
Größe:Mit 8.680 km2 ist Korsika die viertgrößte Mittelmeerinsel.
Hauptstadt:Frankreich / Paris – Ajaccio auf Korsika
Sprache:Französisch, auf dem Club Corsicana Gelände Deutsch
Geld:EUR, Kreditkarten werden überwiegend akzeptiert.
Visum:Für EU-Bürger und Schweizer wird kein Visum benötigt. Ein gültiger Reisepass oder Personalausweis ist ausreichend.
Tauchgenehmigung:nicht erforderlich, jedoch gesundheitliche Tauchtauglichkeitsbescheinigung zwingend vorgeschrieben
Zeit:MEZ
Medizinische Hinweise:Keine besonderen Empfehlungen (ohne Gewähr). Aktuelle Informationen bitte beim Arzt erfragen.
Elektrische Spannung: 220 V – Euro-Stecker funktionieren ohne Adapter, deutschen Schuko-Steckdosen i.d.R. nicht; Schweizer Stecker benötigen einen Adapter
Information im Web: Tauchclub Corsicana
Ansprechpartner / Inhaber: Dennis Eschfelder
Web: www.tauchclubcorsicana.de
E-Mail: dennis.eschenfelder@web.de
Telefon Korsika: +33 496 / 388 644
Mobil DE: +49 176 / 976 196 45

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