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Kapverden – “Back to the roots”

Kap Verde, ein Land, dass Geschichten erzählt und seine Ursprünglichkeit über und unter Wasser bewahrt hat. Wanderer und Taucher erfreuen sich gleichermaßen auf den Kapverden.
Schulklasse auf den Kapverden

Anreise

Einmal pro Woche fliegt die Tuifly die beiden internationalen Flughäfen auf Boa Vista und Sal aus Deutschland an. Viele Fluggesellschaften bitten Taucher mittlerweile verstärkt zur Kasse. Nicht so die Tuifly. Bei Voranmeldung können bis zu 30 kg Tauchgepäck ohne Zusatzkosten mitgenommen werden.

Für die Kapverden ist ein Visum erforderlich. Über die aktuellen Bestimmungen sollte man sich frühzeitig informieren. Derzeit ist ein 14tägiges Visum bei Buchung mit Orca Reisen inklusive. Bei längerem Aufenthalt kann das Visum vorort auf einer Polizeistelle verlängert oder bereits vor der Reise bei der Botschaft in Deutschland besorgt werden.

Strategischer Archipel für den Schiffsverkehr

Der kapverdische Archipel mit seinen neun bewohnten Hauptinseln ist nur wenig bekannt, obwohl er nach der zufälligen Entdeckung von Boa Vista im Jahre 1456 immer wieder Dreh- und Angelpunkt des transatlantischen Schiffsverkehrs war. Der Seefahrer Antonio de Noli wurde einst mit der Erforschung und Besiedelung des Archipels beauftragt. Die günstige Lage im Atlantik auf halbem Wege zwischen Lissabon und Brasilien war optimal, um die Vorräte auf den Schiffen aufzufüllen. Aufgrund der geografischen Lage erlangte Kap Verde in den verschiedensten Epochen immer wieder strategische Bedeutung. Im 15. Jahrhundert begann das düstere Kapitel des Menschenhandels mit Sklaven aus Afrika, später florierte die Salzproduktion, gefolgt vom Kohleumschlagsplatz im 19. Jahrhundert und von großem Nutzen als Knotenpunkt von Telegraphenkabeln, welche die neue mit der alten Welt verbunden haben. Heute gehören die seit 1975 eigenständigen Kapverden zu den aufstrebenden Tourismuszielen. Noch haben die Inseln wenig von ihrer Ursprünglichkeit verloren. Die dem Wind zugekehrten Barlavento Inseln (über dem Wind) stellen ein Eldorado für Wassersportler dar und bieten herrliche Strände. Dementsprechend ist der Tourismus auf den nördlichen Inseln wie Sal und Boa Vista weiter fortgeschritten als auf den südlichen Solavento-Inseln (unter dem Wind), wie Santiago und Fogo. Mit dem Wind ist der Passat gemeint, der fast ganzjährig das Herz von Kite- und Windsurfern mit Windstärken zwischen 4-6 km/h höher schlagen lässt. Die Inseln erstrecken sich über mehrere 100 km und die See ist oftmals sehr rau. Aus diesem Grunde haben sich Inlandsflüge als Transfer zwischen den Inseln durchgesetzt.

"Back to the roots" Trekking auf Santiago

Nach einem Tag auf der Wüsteninsel Sal geht es mit einer Propellermaschine der Halcyon Air auf die größte Insel Santiago mit der Hauptstadt Praia. Hier beginnt die von Gerhard Schellmann organisierte Trekkingtour über die gesamte Insel. Die Schellmanns sind vor 5 Jahren auf die Kapverden ausgewandert und organisieren seither insbesondere Wandertouren für Individualreisende auf den kapverdischen Inseln. Die perfekte Gelegenheit für all jene, die Land und Leute in ihrer Ursprünglichkeit hautnah erleben möchten. Ausgangspunkt für die Wanderung ist Cidade Velah, wo auch die Geschichte der Kapverden begann. Auf die einstige Hauptstadt lassen jedoch nur noch die Überreste der Kathedrale und das über dem Ort thronende Fort Real S. Filipe schließen. Übrig geblieben ist ein kleiner charmanter Ort, in dem die Dorfjugend morgens und abends ein Fischernetz zum gemeinsamen Fischfang in der Bucht auslegt. Die erste Überraschung ist die Unterkunft bei Familie Borges in der Rua Banana. Hier wird man von einem freundlichen Rentnerpaar mit zwei Gästezimmern in einfachsten Verhältnissen empfangen. Selbst wenn man nur zwei drei Brocken Französisch, Spanisch und Portugiesisch zusammenwürfeln kann, klappt es mit der Verständigung ganz gut. Zu empfehlen ist allerdings Oropax. Die Hunde, die einen bis Mitternacht unsanft in den Schlaf bellen, sorgen um halb vier in der Früh gemeinsam mit dem Krähen der Hähne dafür, dass man keinesfalls verschläft.

So geht es am nächsten Tag mit wenig Schlaf auf die erste Wanderetappe. Auf der von roter Erde und ein paar grünen Bäumen geprägten Tour nach Rui Vaz kann man sich schon ein wenig an die Hitze gewöhnen. Das Ziel, die Quinta Montanha, ist ein angenehmes Hotel mit herrlichem Blick auf die bizarre Berglandschaft und den alles überragenden Pico Antonia.

Am folgenden Morgen wird man von Claudio zunächst auf den Monte Tchota geführt. Von dort führt ein kaum ersichtlicher Pfad durch dichtes Gestrüpp (lange Kleidung dringend empfohlen) zunächst hinab ins Tal und dann mitunter recht steil hinauf auf den mit 1.394 m höchsten Gipfel der Insel, den Pico Antonia. Bei den hohen Temperaturen freut man sich über jeden kühlenden Windzug. Oben angekommen wird man jedoch mit einer fantastischen Sicht in die zerklüfteten überraschend grünen Täler belohnt. An klaren Tagen ist auch der 2.829 m hohe Vulkan Fogo in der Ferne zu sehen.

Nach einer weiteren Nacht in der Quinta Montanha wird man von Kiki abgeholt, um auf einer anstrengenden sechsstündigen Berg- und Talwanderung nach Assomada das Leben der Kapverdianer hautnah mitzubekommen. Zunächst wundert man sich über die üppige Vegetation in der extrem regenarmen Gegend. Die imposante Felslandschaft am Fuße des Pico präsentiert sich dem europäischen Besucher als idyllische Welt. Schnell wird jedoch deutlich, dass harte Arbeit und unentwegter Existenzkampf das Leben der Menschen in diesen entlegensten Gebieten der Insel prägen. Dort wo es möglich ist, sind die Hänge terrassiert, um Erdnüsse, Manjok, Kaffee, Papaya Süßkartoffeln und diverse andere Arten anzupflanzen. An den weniger zugänglichen Hängen wachsen Mais und Bohnen so weit das Auge reicht. Die Hütten der meist von entflohenen Sklaven abstammenden Bergbauern kleben in Rufweite an den Hängen. Inmitten dieser entlegenen Welt trifft man plötzlich auf eine kleine Schule und Kinder in ihren blauen Schuluniformen, welche täglich den mühsamen Schulweg durch die schroffe Berglandschaft auf sich nehmen.

Am Ende des Tages eröffnet sich der Blick auf die Hochebene Achada Falcao und die dort gelegene Stadt Assomada. Im Restaurant Nova Allegria kann man bei einem guten Abendessen einen erlebnisreichen Tag wunderbar ausklingen lassen.

Ein kurzer Transfer von Assomada bringt den Wanderer in die Serra Malugeta auf die Passhöhe von 900 m. Dies ist der Startpunkt für die Tour bis zur Ostküste bei Caletha. An den vorwiegend mit Süßkartoffeln bepflanzten Hängen eröffnen sich fantastische Blicke auf tiefe schroffe Täler, die terassierten Hänge und das tiefblaue Meer. Nach einem etwas mühsamen langen Wanderstück auf einer Pflasterstrasse passiert man die Gemeinde der Rebelados. Sie leben in einfachsten Palmenhütten, versorgen sich selbst und leben relativ abgeschieden vom Rest der Zivilisation. Zu Kräften kommt man am Abend bei einem vorzüglichen Essen bei den Schellmanns. Zum Abschluss sollte man den selbst gerösteten und gemahlenen Cabo Verde Kaffee nicht verpassen.

Am fünften Wandertag geht es zunächst zurück nach Assomada. Die Tour mit dem Aluguer ist ein echtes Erlebnis. Man kurvt so lange durch Caletha, bis der Kleinbus voll ist. Das bedeutet bei 15 Sitzplätzen, dass locker 20 Personen Platz finden. Der Wochenmarkt in Assomada nimmt die gesamte Innenstadt ein. Von riesigen ganzen Thunfischen, über exotische Früchte bis hin zu Kleidung und Schuhen wird alles angeboten.

Die anschließende Tour ähnelt stark der des Vortages. Mit den anstrengenden Touren er vorangegangenen Wanderungen in den Beinen und der brennenden Sonne im Nacken, fällt die Motivation ein wenig schwer. Eigentlich ein guter Tag, um mal eine Wanderpause einzulegen. Ein klasse Fischessen zu unheimlich günstigen Preisen im Restaurant Sao Miguel in Caletha stärkt jedoch für den kommenden Tag, an dem das Motto Berg auf, Berg ab lautet. Kandu, ein einheimischer Führer, kennt das Gebiet wie seine großen mit Bonbons für die Kinder gefüllten Hosentaschen. Obwohl er nur portugiesisch spricht, versteht man sich und hat eine Menge Spaß. So lernt man mit Kandu das schnelle direkte kapverdische Telefon kennen. Man unterhält sich einfach lauthals quer über das Tal hinweg und verbreitet so die Neuigkeiten aus den Nachbartälern. Die drei Täler Cha Cha, Gon Gon und Principal begeistern durch üppige Vegetation und völlig unterschiedliche Felsformationen von sanft bis schroff. Die Ribeira Principal ist geprägt von Zuckerrohrplantagen und diversen Grog-Distillerien.

Der letzte Trekkingtag führt von der Serra auf einem Höhenweg mit Abschiedsblicken auf die Ostküste, die Stadt Assomada und natürlich den Pico Antonio hinab zum Silberstrand in Tarrafal.

Tarrafal ist abgesehen vom Strand nicht wirklich speziell. Für Santiago Verhältnisse ist der kleine Ort relativ touristisch, d.h. man begegnet ab und an anderen Urlaubern. Wer dem Treiben an Land ein wenig entfliehen möchte, kann sich gut mit Maske, Schnorchel und Flossen bewaffnen und beim Schnorcheln die fischreiche Unterwasserwelt bestaunen.

Unberührte Unterwasserwelt auf Sal

Nach derart vielen Eindrücken in der Bergwelt Santiagos und dem einfachen Leben der Einheimischen steigt die Freude auf das kühle Nass – wobei kühl im Winter ca. 22 C bedeuten – und die Erkundung der Unterwasserwelt rund um Sal. In dem kleinen Touristenort Santa Maria an der Südspitze Sals haben Sonja und Thomas im August 2007 begonnen einen neuen Orca Dive Club aufzubauen. Nachdem sie über diverse Genehmigungen bis hin zum Import des erforderlichen Equipments einige Hürden zu überwinden hatten, konnte am 1. November 2007 der Tauchbetrieb aufgenommen werden.
Die Basis liegt direkt am Strand in der Gartenanlage des Hotels Sab Sab. Das Hotel ist zweckmäßig, sauber, das Essen ist in Ordnung und es liegt eben direkt neben der Orca Basis. Damit ist über das Hotel aber auch schon alles gesagt. Zu den Tauchgängen fährt man üblicherweise morgens und am frühen Nachmittag raus. Mit dem Pickup geht es von der Basis zum knapp 1 km entfernten Steg, wo das Schlauchboot bereits wartet. Das Be- und Entladen des Bootes kann schon mal etwas abenteuerlich sein. Der gelegentlich recht heftige Wellengang sorgt für ein ständiges auf und ab sowie hin und her des kleinen Schlauchbootes, auf dem bis zu 10 Taucher Platz finden. Bei zu starkem Wind ist das Einsteigen am Steg zu gefährlich, und man schwimmt vom flach abfallenden Sandstrand ein paar Meter zum Boot raus. Allerdings ist damit auch meist der schwierigste Part des Tauchgangs erledigt. Sobald man abgetaucht ist, stört der stetige Passat-Wind allenfalls noch durch Beeinträchtigung der Sicht. Derzeit werden ca. 25 verschiedene Tauchspots angefahren, die in 5-25 Min. Entfernung liegen. Doch wenn es nach Sonja und Thomas geht, soll es nicht dabei bleiben. Gern würden sie weitere Plätze erforschen, wofür leider ein wenig die Zeit fehlt. Ebenfalls fehlt derzeit noch ein zweites Boot. Dies erschwert bzw. grenzt die Tauchplatzauswahl stark ein, wenn eine sehr heterogene Truppe von Tauchern – z.B. Tauchkurs und sehr erfahrene Taucher – anwesend ist. Thomas arbeitet jedoch mit Hochdruck daran ein zweites Boot auf die Kapverden zu bekommen.

Tauchequipment und Logistik

Die Vielzahl der Plätze ermöglicht es sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Taucher interessante Tauchgänge zu gestalten. Viele der Tauchplätze befinden sich jedoch in Tiefen ab 15 m. Schwieriger als das Tauchen selber ist meist die Anfahrt der Plätze. Hier ist schon ein wenig Seefestigkeit gefordert. Aber es besteht kein Grund zur Sorge, Sonja und Thomas haben entsprechende Pillen gegen Seekrankheit parat, wenn der Magen über den Wellengang nicht so erfreut ist.

Die drei Grotten und das Kwarcit Wrack

In gut 10 Minuten ist man z.B. an den drei Grotten. Ein schöner Tauchspot auf knapp 20 m Tiefe, der aus drei Grotten und kleineren Überhängen besteht. Die erste Grotte wird von einem riesigen Schwarm Soldatenfische bewacht, in der zweiten etwas kleineren Grotte geben Unmengen von Trompetenfischen ein Konzert und unter den Überhängen verstecken sich eine Vielzahl imposanter Langusten. Sehr spannend ist auch das Wrack der Kwarcit, welches aufrecht auf 28 m Sandgrund steht und komplett erhalten ist. Das ca. 30 m lange Fischerboot diente nicht seinem eigentlichen Zweck, sondern eher zum Einschmuggeln von Menschen, so dass es vor knapp drei Jahren von der Regierung vor der Küste von Sal versenkt wurde. Trotzdem ist das Wrack schon gut bewachsen und beherbergt mittlerweile eine Menge Schwarmfisch.

Santa Maria

Die Bucht von Santa Maria stellt das touristische Zentrum auf der ansonsten wüstenartigen Insel Sal dar. Die mit kilometerlangen herrlichen Sandstränden gesegnete Insel, ist ein Paradies für Wassersportler: Der stetige Wind lockt insbesondere im Winterhalbjahr Surf- und Kitefans an. Die vielfältige Unterwasserwelt kann von Tauchfans das ganze Jahr erkundet werden.

Der Ort Santa Maria wird wie kein anderer auf den Kapverden vom Tourismus geprägt. Vom typischen Souvenir Shop, über Fotoläden mit Druckautomaten für Digitalfotos, Internet Cafes bis hinzu diversen Restaurants findet man alles.

In den Strassen verkaufen Markfrauen Obst, Gemüse und Fisch vom Tagesfang. Am Strand spielen Jungs Fußball und Kinder schenken den Fremden ein herzliches Lächeln. Wohl kaum ein Tourist wird die Insel ohne ein Foto mit dem fröhlichen Lächeln eines Kindes verlassen.

Wer sich nach dem Tauchen abends nicht beim Hotelessen stärken möchte, findet in Santa Maria einige gute Lokalitäten. Im stilvollen Ambiente kann man in Uwes Restaurant “Zum Fischermann” genussvoll Fisch essen gehen. In jahrelanger Eigenarbeit hat der Berliner ein tolles Restaurant am Ortseingang geschaffen. Es ist nicht übertrieben, es als eines der schönsten der Insel zu bezeichnen. Ebenfalls gut und vor allem preisgünstig, isst man in dem kleinen Restaurant D’Angela in einer Seitenstrasse oder beim etwas versteckten Inder hinter der BCA Bank. Den wohl besten Cappuchino sowie irisches Bier gibt es im Tam Tam, welches sich auf einer der beiden Hauptstrassen befindet und bei Touristen recht beliebt ist.

Nach einem guten Abendessen fällt es am nächsten Tag auch leichter um 8.30 Uhr für den ersten Tauchgang bei der Orca Basis auf der Matte zu stehen, um die nächsten Tauchspots zu erkunden.

Sepien, Doktorfische und Wracks

Ein weiteres Wrack liegt ganz in der Nähe der Basis im seichten Wasser auf nur 11 m. Die Santo Antao ist allerdings schon ziemlich zerfallen. Neben großen schwarzen Stechrochen halten sich dort auch einige prächtige Igelfische auf. Mit ein wenig Glück wird man auch Zeuge vom Farbspiel einer Sepie. Wie könnte es auch anders sein, stehen auch hier Schwarmfische entlang des Wracks.

Einer der Top-Tauchplätze ist Choklassa. Ein Tauchspot für eher erfahrene Taucher ca. 20 Minuten raus auf die offene See an dem die Strömung schon mal recht stark sein kann. In 24-32 m Tiefe trifft man auf ein im Dreieck verlaufendes Plateau mit einem schön bewachsenen Überhang und einem großen Schwarm Doktorfischen. Die Chance auf Großfisch, insbesondere Thunfische, ist ebenfalls gegeben.

Beim Tauchen rund um Sal muss generell mit Strömung gerechnet werden, die mitunter schon mal etwas heftiger sein kann. Zwar wird versucht starke Strömung mittels einer geeigneten Tauchplatzwahl zu vermeiden, doch eine Garantie besteht auch dann nicht. Selbst während eines Tauchgangs können sich die Bedingungen extrem schnell ändern. Es ist daher dringend empfohlen mindestens eine Sicherheitsboje je Buddy Team mitzuführen. Selbstverständlich können Bojen auch beim Orca Dive Club gemietet werden.

Mit dem Mietwagen auf Entdeckungstour

Neben dem Wassersport hat Sal nicht sehr viel zu bieten, aber das Wenige sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf der Insel kann man sich nicht wirklich verfahren, auch wenn man es versucht. Es ist daher kein Problem auf eigene Faust mit einem Mietwagen die Insel zu erkunden. Wer sich lieber einer geführten Tagestour anschließt, findet diese in allen Hotels.

Auf dem Weg von Santa Maria Richtung Espargos, kann man rechts abbiegen Richtung Serra Negra. Nach einer 2-3 km Buckelpiste (Allrad erforderlich) landet man an herrlichen Sanddünen an der Küste.

Espargos, die Hauptstadt der Insel, ist ebenfalls eine Tour wert. Zuviel sollte man jedoch auch von Espargos nicht erwarten. Hier kann man etwas besser einkaufen gehen oder aber die Marktfrauen beobachten.

Besonders schön ist das von der Natur geschaffene Schwimmbecken bei Buracona direkt neben dem Blue Eye. Allerdings macht es seinem Namen nur dann alle Ehre, wenn die Sonne um die Mittagszeit ziemlich steil am Himmel steht und es nicht bewölkt ist. Andernfalls ist es eher ein schwarzes Loch in das man nicht hereinfallen sollte.

Bei Pedra de Lume im Nordosten der Insel befinden sich Salinen zur Salzproduktion, welche je nach Zustand in unterschiedlichen Farben schimmern. Das innere des Kraters liegt unter dem Meeresspiegel, so dass das Salzwasser in den Krater gedrückt wird. Auf jeden Fall sollte man in oder besser auf dem 26% salzhaltigen Wasser schwimmen, zumal es laut den einheimischen Tourführern 20 Jahre jünger macht.

In Terra Boa mitten im Dessert kann man am Horizont eine Fata Morgana durch Spiegelungen in der Luft beobachten. Last but not least sei noch der Hafen in Porto Palmeira erwähnt. Geschützt durch die Bucht liegen hier einige Segelboote.

Die Winni-Höhle

Der Hafen in Palmeira ist auch Ausgangspunkt für die beeindruckenden Höhlentauchgänge, welche auf Sal sicher das Highlight für Taucher darstellen. Von dort erreicht man mit dem Boot in gut 20 Minuten den ersten Höhlentauchplatz bei Buracona, um sich diesmal das Blaue Auge von unten anzusehen. Von der See her findet man in 22 m Tiefe die beiden Eingänge zum knapp 8 m langen Tunnel, der direkt ins Blaue Auge führt. Es ist wahrlich ein fantastisches Erlebnis auf das sonnendurchflutete blau zuzutauchen. Wer hier kurz auftauchen möchte, kann den oben am Felsrand stehenden Touristen aus der Tiefe zuwinken.

Zum Flaschen wechseln geht es wieder zurück zum Hafen, um nach einer guten Stunde Pause die nächste Höhle zu erkunden Die Winni-Höhle – Diveguide Winni hat diese für den Orca Dive Club entdeckt – hat einen völlig anderen Charakter. Durch einen ziemlich schmalen Nebeneingang geht es vorbei an riesigen Langusten in die imposante Haupthöhle. Das letzte Drittel in der Haupthöhle ist stockfinster. Im Lichtkegel der Lampen wimmelt es von Felsengarnelen und gelegentlich leuchtet ein feuerroter Antillen-Riffhummer im Schein der Lampen. Auf einigen Felsvorsprüngen wachsen stalagnitenartige Schwämme wie in einer Tropfsteinhöhle. Zusammen mit den Garnelen wirken sie wie eine kleine Märchenwelt.

Mein Fazit

Alles in allem bietet Sal die gute Möglichkeiten die spezifische Unterwasserwelt des Atlantiks fernab des Massentauchtourismus zu entdecken. Wenn die Wahl auf Sal gefallen ist, ist man bei Sonja und Thomas im Orca Dive Club bestens aufgehoben, denn Sie sorgen dafür, dass der Wahlspruch Santa Marias „No Stress“ in Bezug auf Tauchen Programm wird. Wer im Urlaub mehr als nur Strand und Tauchen erleben möchte, sollte sich ausreichend Zeit für ein zwei weitere Inseln nehmen, um die Vielfalt und Ursprünglichkeit Kap Verdes zu erleben.

Gut zu wissen

Land:Kap Verde
Lage:Die aus 15 Inseln bestehende Republik Kap Verde liegt im östlichen Nordatlantik vor der Westküste Afrikas.
Größe:Die maltesischen Inseln liegen im Mittelmeer etwa 95 km südlich von Sizilien, 290 km östlich von Tunesien und 360 km nördlich von Libyen am östlichen Ende der Straße von Sizilien. Die drei größten Inseln Malta (246 qkm), Gozo (70 qkm) und Comino (3 qkm) sind bewohnt.
Hauptstadt:Praia
Bevölkerung:ca. 430 Tausend Einwohner
Sprache:Portugiesisch, Kapverdisches Kreol
Religion:Rund 80 % der Bevölkerung sind katholisch, 10 % sind Protestanten. Der Rest bekennt sich zu anderen Religionen.
Geld:Kap-Verde-Escudo (CVE) mit fixem Wechselkurs zum Euro
Visum:Für die Einreise bedarf es eines Visums. Reiseveranstalter, wie z.B. Orca Reisen, können ein vierzehntägiges Visum ausstellen. Bei längerem Aufenthalt ist es vor Ort auf einer Polizeidienststelle möglich das Visum zu verlängern. Alternativ kann ein längeres Visum auch vorab bei der Botschaft der Republik Kap Verde beantragt werden. Die Visa-Bestimmungen ändern sich gelegentlich. Somit sollte man sich frühzeitig über die aktuellen Bestimmungen informieren.
Zeit:MEZ -2 Std. (Sommerzeit MEZ -3 Std.)
Medizinische Hinweise:Es sind keine spezifischen Impfungen vorgeschrieben (ohne Gewähr). Akutelle Informationen vor der Reise einholen.
Elektrische Spannung: 220 V
Information im Web:Tauchen:
Orca Dive Club
www.orca-diveclub-caboverde.com
 Trekking:
Sybilel & Geraldo Schellmann
Caixa Postal 36
7215 Calheta do Sao Miguel
Ilha do Santiago, Cabo Verde
www.reisetraeume.de

Hinweis: Die Tauchgänge wurden vom Orca Dive Club unterstützt. Alle Eindrücke sind wie immer die unseren, darauf kannst du zählen!

Fotogalerie

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