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Blauseeschwimmen für “Tough Cookies & herti Siächä”

Sonntag, 3.12.1017, der Termin für das 2. Blauseeschwimmen und ich bin dabei...

Der Blausee fasziniert mich seit vielen Jahren. Hier finde ich sowohl im Sommer als auch im Winter Ruhe und Erholung in einem kleinen Naturparadies. Als begeisterter Taucher habe ich schon mehrfach einen Sprung ins tiefblaue Wasser des Sees gewagt. Natürlich immer gut eingepackt in einen wärmenden Trockentauchanzug.

Heute ist alles anders… schon beim Tasche packen, frage ich mich was ich denn wohl alles brauche, um das Blauseeschwimmen zu überstehen. Ich entscheide mich für die Minimalvariante – Badehose, Badeschlappen und Handtuch. Dann geht es los. Der Tag verspricht sehr sonnig zu werden. Ein Blick auf die Temperaturanzeige im Auto lässt jedoch erste Zweifel aufkeimen… -7.5° Celsius, was tue ich mir da bloss an? Gedanklich motiviere ich mich damit, dass es ja zu Gunsten der Stiftung “Freude herrscht” einem guten Zweck dient und es andere schliesslich auch schaffen. Aber zähle ich wirklich zu den “Tough Cookies & Herti Siächä”??? Blauseeschwimmen
Vom Blauseeparkplatz geht es zu Fuss zum See. Es ist ein seltsames Gefühl mit einer Badetasche durch den verschneiten schattigen Wald zu gehen. Am See angekommen inspiziere ich zunächst Start, Ziel und die zu schwimmende Distanz von 42 m. Das muss doch zu schaffen sein! So langsam blinzelt die Sonne über die Bergspitzen, was meine Stimmung sehr positiv beeinflusst. Hinzu kommt der sanft hallende Klang der von Alphornbläser über den See schwingt und eine beruhigende Wirkung auf mich hat. Auf der langen Starterliste von ca. 300 wagemutigen Schwimmern, finde ich mich mit der Startzeit um 11.15 Uhr wieder. Nur noch knapp 30 Min bis zum Start. Also ab in Richtung Umkleidezelt. Ups ich bin einer der ersten im Zelt. Ich frage die beiden anderen in der Umkleide, ob sie sowas auch das erste Mal machen. Beides sind alte Hasen, die schon beim 1. Blauseeschwimmen dabei waren. Beruhigend wirken diese Antworten nicht gerade auf mich. Der Nervositätspegel steigt minütlich. Ok nur noch 10 Minuten bis zum Start. Rein in die Badehose, Handtuch um die Schultern und raus in die Kälte. Ganz in den Gedanken versunken wie ich die Sache am besten angehe, schlendere ich in Richtung Start und stelle mich auf dem roten Teppich in die Warteschlange der Schwimmer. Soweit ist alles gut, aber meine Zehen beginnen vor Kälte zu schmerzen. Ich beneide diejenigen, die noch ihre Winterschuhe anhaben. Zum Glück hilft meine Tochter mit mir ihren Handschuhen aus und lindert so die grösste Not. Meine Gedanken schweifen wieder zur Taktik. Soll ich lieber so schnell wie möglich rein ins eisige Wasser und schwimmen was das Zeug hält oder lieber langsam und kontrolliert… ups, zu spät für Taktikgeplänkel, es geht los. Als erster unserer Vierergruppe wage ich mich zur Startrampe. Schnell reibe ich mich mit etwas Schnee zum Akklimatisieren ein und dann kommt auch schon das Go vom Sicherheitstaucher. Spontan entscheide ich mich für die schnelle Variante, rein ins Wasser und im Kraulstil Richtung Ziel. Das Wasser ist kalt, aber längst nicht so schlimm wie ich es befürchtet habe. Auf halber Strecke, versuche ich daher den Schwumm in der tollen Atmosphäre mit den anfeuernden Zuschauermassen zu geniessen und wechsle vom Kraulstil in eine entspannte Rückenlage. Gut gelaunt erreiche ich die Zielrampe und steige aus dem 4.5° C kalten Wasser. Ein tolles Gefühl! Jetzt freue ich mich auf die wärmenden Hotpots im Ziel. Nichts wie rein ins Warme. Im ersten Moment fühlt es sich an, als ob ich meine Fuss in kochendes Wasser stecke… im zweiten Moment ist es einfach wohltuend warm. Es ist ein visueller Genuss wie der heisse Dampf im Sonnenlicht aufsteigt und die umliegenden Berge in den stahlblauen Himmel ragen. Ich bin happy und auch ein wenig stolz mich heute zu den “herti Siächä” zählen zu dürfen, die sich in den eisigen Blausee gewagt haben. 2019 bin ich wieder am Start…

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Frenzer, Edeltraud

    Genial, Sonne ,Schnee, Berge total schön!
    Ein herrliches Ambiente und wunderbarer Platz zum erholen.

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