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Tauchertipps – 7 Tipps für weniger Luftverbrauch

Klar kannst du eine 15 l Flasche für einen 30 Minuten Tauchgang nehmen, musst du aber nicht!!! Wenn du ein paar einfache Tipps befolgst, wirst du schnell merken, wie dein Luftverbrauch sinkt und dein Tauchvergnügen länger anhält.

Tipp 1 - Optimiere deine Bleimenge

Du musst nicht untergehen wie ein Stein! Optimiere an der Oberfläche deine Bleimenge. Wenn du mit luftleerem Jacket beim Ausatmen untergehst, ist die Bleimenge optimal gewählt. Jedes Kilo Blei zusätzlich, musst du mit Luft kompensieren.
Benutze nicht immer die gleiche Bleimenge. Abhängig vom Anzug oder vom Salzgehalt im Wasser kann die optimale Bleimenge variieren.
Eine kleine Ausnahme gibt es beim Tauchen mit Trockentauchanzug. Hier kann es durchaus sinnvoll sein etwas mehr Blei zu verwenden, da die Luft hier neben dem Auftrieb zusätzlich die Funktion als Wärmeisolator im Anzug übernimmt.

Tipp 2 - Bewege dich ruhig und möglichst wenig

Bei jeder Bewegung benötigen deine Muskeln Sauerstoff. Je weniger du dich also bewegst, desto geringer ist dein Energiebedarf und damit auch dein Luftverbrauch. Behalte deine Hände am Körper und bewege dich möglichst ruhig.
Es ist letztlich wie an Land, wenn du beginnst schnell zu rennen, wird auch deine Atmung schneller.

Tipp 3 - Arbeite an deinem Flossenantrieb

Ein oft beobachteter Fehler ist ein zu hektischer fortwährender Flossenschlag. Viel effizienter ist es, die Gleitphase deines Flossenschlags auszunutzen. Erst am Ende der Gleitphase, d.h. wenn du kaum noch Vortrieb spürst, machst du den nächsten Flossenschlag. Dein Luftverbrauch wird es dir danken.

Paddle nicht gegen die Wellenbewegung an. Wenn du eine hin und her Bewegung im Wasser spürst, nutze die Wellenbewegung für deinen Vortrieb aus. Mache einen kräftigen Flossenkick, wenn dich das Wasser nach vorn trägt und warte entspannt ab, wenn die Wellenbewegung dich zurück trägt.

Tipp 4 - Küssen erlaubt 😉 ... Beachte das KISS-Prinzip

Ein Prinzip im technischen Tauchen ist das KISS Prinzip. Es steht für “Keep it simple and stupid”, also zu deutsch: “Halte es einfach.” Du musst den 8-armigen Kraken unter Wasser keine Konkurrenz machen, indem du ewig lange Schläuche und diverse unnötige Ausrüstungsgegenstände and dir herumbaumeln hast.
Sei wie ein Fisch im Wasser, möglichst stromlinienförmig. Je weniger Widerstand zu produzierst, je weniger Luft wirst du verbrauchen.

Als Unterwasserfotograf gebe ich gern noch einen Tipp mit auf deinen Weg. Nimm die ersten “Fotos” auf dem Chip in deinem Gehirn mit. Mit einer Kamera zu tauchen kostet – auch bei mir – immer mehr Energie und resultiert in höherem Luftverbrauch. Nimm die Kamera also erst mit, wenn du dich nicht mehr auf’s Tauchen selber konzentrieren musst. Ein postitiver Nebeneffekt, die Fotos werden dann sicher auch besser 🙂

Tipp 5 - Tariere wenn immer möglich über die Lunge

Dein Inflator ist ein Atemluftvernichter. Setze den Inflator nur sehr dosiert und kontrolliert ein. Ein kurzer Druck auf das Einlassventil reicht i.d.R. aus. Der Auftrieb setzt erst leicht verzögert ein. Anfänger blasen oft zu viel Luft ins Jacket und müssen diese dann weider ablassen, womit unnötig Atemluft vernichtet wird.
Geübte Taucher tarieren viel über die Lunge. Ein etwas tieferer Atemzug sorgt für Auftrieb und etwas längeres Ausatmen für stärkeren Abtrieb. Übe das Tarieren über die Atmung, um zusätzlich Luft zu sparen.

Tipp 6 - Bleibe entspannt

Ein oftmals unterschätzter Faktor ist Stress! Wenn du dich beim Tauchen nicht wohlfühlst und dein Körper in Stress gerät, brauchst du automatisch mehr Luft. Das kann schon der Fall sein, wenn du das erste Mal einem Hai begegnest und die Anspannung etwas steigt. Versuche also deiner Erfahrung, deinem Können und deiner Fitness angemessene Tauchgänge zu machen. Wenn du dich wohl fühlst, wirst du jeden einzelnen Tauchgang auch besser genießen können.

Tipp 7 - Vermeide unnötige Tiefenjagd

Ich werde oftmals gefragt: “Was war dein tiefster Tauchgang?” Keine Ahnung, ist das relevant? Je tiefer dein Tauchgang ist, je mehr Luft benötigst du. Plane deine Tauchgänge immer so, dass du nur so tief tauchst wie nötig. Nur wenn es wirklich etwas spannendes in tieferen Regionen zu sehen gibt, macht es Sinn, dort hin zu tauchen. Einfach nur tief tauchen, um nachher einen Tiefenrekord im Logbuch zu haben, verkürzt nur dein Tauchvergnügen. Die schönsten Dinge sind eh meist im Bereich 5 – 15 m zu sehen.

Ich hoffe diese 7 Tipps helfen dir in Zukunft mit weniger Luft auszukommen und so deine Tauchgänge länger genießen zu können. Je ruhiger und entspannter du in deinen Tauchgang absolvierst, je mehr wirst du auch deine Umgebung wahrnehmen und nebst der Tauchdauer auch die Eindrücke unter Wasser steigern.

In diesem Sinne wünsche ich dir “immer gut Luft”

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