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Sulawesi – Tauchertraum Bunaken NP

Sulawesi fasziniert durch die Lebensfreude der Indonesier, Reisfelder, tropische Regenwälder, tief schwarze und herrlich weiße Sandstrände sowie grandiose Tauchgebiete. In Manado im  Bunaken NP und in der Lembeh Strait treffe ich zwei völlig unterschiedliche Tauchwelten an.

Wie kommt man ins Tauchparadies?

Wie kommt man ins Tauchparadies Sulawesi? Ganz einfach mit der Quantas geht es super bequem und bestens versorgt von Frankfurt nach Singapur. Wer sein eigenes Tauchequipment mit auf die Reise nimmt, sollte sich jedoch im Voraus mit der Quantas einigen, um nicht beim Check-in eine böse Überraschung zu erleben. Die Quantas hat grundsätzlich keine Sondertarife mehr für Sportgepäck, d. h. alles was über das übliche Gewichtslimit von 20 kg plus Handgepäck hinausgeht, wird pro kg und pro Flug teuer bezahlt. Da ist schnell mal eine neue Tauchausrüstung drin.

Von Singapur geht es mit der  indonesischen Fluggesellschaft Garuda zunächst nach Bali und dann weiter nach Ujung Pandang auf Sulawesi. Es kann übrigens zu etwas Verwirrung führen, wenn der gebuchte Flug plötzlich nach Makasar geht. Keine Sorge, es handelt sich nicht um eine andere Flugroute, sondern nur um den neuen Namen der Stadt. Um nach Manado im Norden Sulawesis zu gelangen, ist ein weiterer einstündiger Flug erforderlich, was auch gleich die Größe Sulawesis mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von ca. 1000 km verdeutlicht. Die Garuda befördert Tauchgepäck kostenfrei, wenn es als solches benannt wird.

Alternativ gibt es auch Direktflüge mit Silk Air von Singapur nach Manado, letztendlich eine reine Preisfrage.

Ein Fleck zum wohl fühlen

Endlich in Manado angekommen wird man vom freundlichen Personal des Tasik Ria Resorts (TRR) empfangen. Mit dem Airport-Shuttle ist das Tauchparadies nach einer 45 minütigen Fahrt durch Manado und entlang der kurvigen und hügeligen Küstenstrasse erreicht. Ein Willkommens-Cocktail, die indonesische Gastfreundlichkeit und ein erster Blick auf den in eine harmonische Gartenlandschaft eingebetteten großen Pool machen sofort klar: „Ein Fleck zum wohl fühlen und relaxen!“

In der Tauchbasis der Eco Divers, wird man ebenfalls freundlich von Björn und Caroline empfangen. Die beiden sind ein belgisches „Tauchpaar“ und führen gemeinsam die Tauchbasis im Tasik Ria Resort,  wobei sie mittlerweile „tatkräftig“ von ihrem Tauchnachwuchs unterstützt werden. Beide haben extrem viel Erfahrung und zuvor das bekannte Tauchcenter der Emperor Divers im Millennium Coral Beach Diving Hotel, Marsa Alam am Roten Meer geführt. Björn ist als einer von ca. 1200 PADI Course Directors weltweit in der Lage alle möglichen Kurslevels anzubieten. Auch Caroline genießt als PADI IDC Staff Instructor einen hohen Ausbildungsstand. Zudem Sprechen sie neben ihrer belgischen Muttersprache, englisch, französisch, holländisch, spanisch und deutsch.

Nach dem üblichen Check-in wird Wert darauf gelegt, am folgenden Tag direkt ins Tauchvergnügen starten zu können. Für jeden Taucher wird eine Kiste für die Ausrüstung zur Verfügung gestellt, in der man das eigene Equipment aufbewahren kann. Die Kisten können direkt in der Basis aufbewahrt werden. Am Tauchtag selbst, muss man eigentlich nur noch gute Laune mitbringen, denn das gesamte Equipment wird von der sehr hilfsbereiten Crew an Bord gebracht wird. Die Kontrolle der Ausrüstung an Bord sollte natürlich trotzdem vor dem Ablegen des Bootes von jedem selbst erfolgen.

Am Morgen nach dem Ankunftstag ist es dann soweit. Der Bunaken National Park wartet darauf erkundet zu werden. In Mitten der über 6 km tiefen Sulawesi See bilden die fünf kleinen Inseln, Siladen, Nain, Mantehage, Manado Tua und last but not least Bunaken den National Park. Die meisten Tauchplätze säumen sich um die Insel, deren Namen der National Park trägt.

Take only photos, leave only bubbles

Selbstverständlich sind alle gespannt auf den ersten Trip, doch bevor es losgeht, treffen sich die Neuankömmlinge in der Jetty-Bar zum allgemeinen Briefing.

Björn erklärt die Sicherheitsstandards an Bord, den täglichen Ablauf der Tauchausfahrten, die im National Park zu beachtenden Verhaltensregeln und natürlich was die Taucher unter Wasser so erwartet.

Die erste Ausfahrt führt zum Tauchplatz Alung Banau, einer Steilwand mit vielen wertvollen Motiven für Makrofotografen.

Nach dem Motto „Take only photos, leave only bubbles“, was soviel bedeutet wie nehme nur Fotos mit und hinterlasse nur Luftblasen, erwartet die Tauchgruppe der erste Eindruck der tiefblauen Unterwasserwelt rund um Sulawesi. Schnell wird deutlich, dass man ohne das geübte Auge der Dive Guides, vermutlich nur die Hälfte der unglaublich vielen Lebewesen entdecken würde. In den Federsternen und Korallen verstecken sich wahre Meister der Tarnung, wie die kleinen Spinnenkrabben. Aber auch so quirlige Gesellen wie ein junger Harlekin Süßlippenfisch lassen sich begutachten, während man von der leichten Strömung an den farbenprächtigen Korallen vorbeigetragen wird.

Artenvielfalt und neue Spezies

Obwohl das artenreiche Marineleben der Bunaken vorwiegend die etwas kleineren Meeresbewohner zu bieten hat, sind Großfische in der Sulawesi See keine Seltenheit. So werden Taucher häufig von vorbeiziehenden Adlerrochen begleitet, treffen auf die in den Riffen beheimateten Weißspitzenriffhaie oder begegnen großen Barrakuda-Schwärmen.

Die Sulawesi See scheint noch einige Geheimnisse zu hüten. Erst im Jahre 1998 wurde eine bis dahin unentdeckte Spezies des Quastenflossers entdeckt und unter dem Namen Manado-Quastenflosser bekannt. Einige Jahre später wurde eine neue Art von Pygmäen-Seepferdchen gefunden und weitere Überraschungen sind nicht unwahrscheinlich.

Wer findet mich? - Pygmäen Seepferdchen

Ein von der Topografie besonders hervorzuhebender Tauchplatz ist das wellenförmige Riff Lekuan II mit wahrlich dramatisch vertikalen Steilwänden und diversen Überhängen. Übersät von überwältigenden Schwämmen stellt das Riff den Lebensraum für alle Arten von Riffischen sowie für eine auffällig hohe Anzahl wirbelloser Zeitgenossen. Aber auch prächtige Schildkröten fühlen sich hier offensichtlich wohl und nutzen die Überhänge gern zum relaxen.

Die freundliche Crew der Eco Divers sorgt nicht nur während des Tauchausfluges für alle Annehmlichkeiten sondern auch mit dem Carry & Care Service danach. Equipment schleppen, reinigen, sicher aufbewahren und das Setup für jeden neuen Tag vorzubereiten machen das Tauchen zum wirklichen Urlaubsvergnügen.

Eine Wellness Oase

Nach einem Tag auf dem Meer darf man sich durchaus auf die Rückkehr ins Tasik Ria Resort freuen. Die sehr geräumigen, funktionell eingerichteten und klimatisierten Pool-View Räume sowie die komfortablen Hütten mit Sicht auf das Meer sind umgeben von einer geschmackvoll gestalteten Gartenlandschaft.

Das Matana Spa ist die Wellness Oase des Resorts, in der man in ein Bad des Genusses und der Entspannung eintauchen kann. In privaten Hütten darf man sich den authentischen traditionell indonesischen Wellness Behandlungen, von der Reflexzonenmassage mit aromatischen Ölen, über Schönheitsbehandlungen bis hin zu einem entspannenden Blütenbad, hingeben. Wer danach immer noch nicht das Gefühl der völligen Entspannung verspürt, darf noch im Dampfbad oder Whirlpool zu verweilen.

Grandioses Hausriff

Zu den Highlights des Resorts gehört ohne Zweifel das Hausriff. Das sachte abfallende Riff gründet auf einer Tiefe von 20 m und beginnt direkt hinter dem Anleger. Da das Hausriff soviel zu bieten hat und von den Tauchern sehr geschätzt wird, ist es fester Bestandteil der wöchentlichen Tauchgangsplanung. Üblicherweise gibt es so gut wie keine Strömung, aber dafür einen Reichtum an seltenen Unterwasserkreaturen, der kaum zu überbieten ist.

Jemals einen Schmetterer, einen Schaukelfisch, einen Seegras-Geisterfisch, einen Fetzengeisterfisch, Imperatorgarnelen oder eine Vielzahl von Tarzangarnelen gesehen … im Tasik Ria Resort findet man sie direkt vor der Haustür.

… und wer nun denkt das wäre alles, der ist definitiv auf dem Holzweg.

Mit viel Glück sieht man Barsche, wie sie im Hausriff jagt auf Garnelen machen oder aber bei einem speziellen Mandarinfisch Tauchgang in der Abenddämmerung ein extrem scheues aber verspieltes farbenprächtiges Paar Mandarin Leierfische.

Ein Besuch in Manado

Neben Wellness und Tauchen bieten sich auch weitere Aktivitäten an. Ein Besuch in Manado, der Hauptstadt der nördlichen Provinz Sulawesi Utara vermittelt einen Eindruck über das Leben der ca. 600.000 Einwohner. Allerdings befinden sich große Teile der Stadt in einem relativ schlechten Zustand und auf Sehenswürdigkeiten darf man nicht wirklich hoffen. Ein beliebter Anziehungspunkt auf dem Manado Boulevard ist jedoch die relativ neue Mega Mall mit interessanten Einkaufsmöglichkeiten geworden. Hier finden sich auch gute Möglichkeiten abends essen zu gehen.

Aus sportlicher Sicht liegt der Fokus eindeutig auf Wassersportarten. Es können Kajaks gemietet werden und Ausfahrten zum Tiefseefischen oder Wildwasser Rafting Touren gebucht werden. Der 40 Minuten entfernte 9 Loch Golfplatz dürfte hingegen bei Golffreunden für wenig Begeisterung sorgen. Eine Trekking Tour auf den Krater des Mount Mahawu verspricht eine fantastische Sicht auf die Bucht von Manado sowie die Bunaken.

Kokospalmen und Reisfelder auf der Hochlandtour

Darüber hinaus wird eine Minahasa Hochlandtour angeboten. Es empfiehlt sich die Hochlandtour mit dem Transfer vom Tasik Ria Resort zum Kungkungan Bay Resort auf der Ostseite der nördlichen Halbinsel Sulawesis zu kombinieren.

Die Tour führt durch die tropische von Kokospalmen durchzogene Landschaft und viele kleine Ortschaften und vermittelt so einen realistischen Eindruck vom lokalen Lebensstil. Trotz der offensichtlichen Armut, sind die Menschen fröhlich und begrüßen Fremde immer mit einem freundlichen Lächeln.

Jedes der kleinen Dörfer scheint sich auf einen eigenen Industriezweig spezialisiert zu haben. Zunächst gelangt man nach Woloan Village wo die traditionellen Minahasa Häuser in Fertigbauweise in Handarbeit hergestellt und anschließend an ihren Bestimmungsort transportiert werden. Die nächste Ortschaft Tora-Tora ist geprägt von umliegenden Reisfeldern, während Polutan von der Keramik Industrie lebt. Der Einheimischen Markt in Tomohon ist ein Erlebnis der besonderen Art. In den schmalen Gassen tummeln sich reichlich Menschen, zwischen Ständen mit frischem Obst, Kokosnüssen, Gewürzen oder Fisch. Neben diesen Angeboten, gibt es aber auch solche, die vom Geruch und Anblick nicht für den typischen Europäer bestimmt sind, wie z.B. gegrillte Fledermäuse.

Vom Markt in Tomohon geht es weiter zum Linow See, einem schwefelhaltigen Vulkansee der in wechselnden Grün-Nuancen schillert. In der gesamten Umgebung brodelt heißer Wasserdampf aus der gelblich gefärbten Erde und beißender Schwefelgeruch steigt in die Nase.

Die Fahrt geht weiter zum Tondano-See, dem größten See Nord-Sulawesis. Hier gibt es in einem idyllisch gelegenen Restaurant direkt am See das Mittagessen, bevor es dann auf direktem Weg über Bitung zum Kungkungan Bay Resort weitergeht.

Gut zu wissen

Flag of Indonesia
Land: Indonesien – Nord Sulawesi
Lage: Sulawesi ist eine indonesische Insel zwischen Borneo und Neuguinea.
Größe: Indonesiens dritt größte Insel erstreckt sich über eine Fläche von 189.216 qkm.
Hauptstadt: Jakarta
Bevölkerung: ca. 225 Mio. Einwohner, davon ca. 15 Mio. auf Sulawesi
Sprache: Bahasa Indonesia
Religion: Auf Sulawesi stellen Muslime mit 80 % die Mehrheit, 19 % sind christlichen Glaubens. Nord Sulawesi wird vom Volk der Minahasa bewohnt, die sich vorwiegend zum Christentum bekennen, eine Besonderheit im ansonsten muslimisch geprägten Indonesien
Geld: Indonesische Rupiah (IDR)
Visum: Mindestens 6 Monate gültiger Reisepass für Besuche bis zu 30 Tagen. Visum ist bei der Einreise erhältlich (US$ 25.00).
Zeit: MEZ + 7 bis 9 Stunden; Nord Sulawesi + 7 Std.
Medizinische Hinweise: Malaria Prophylaxe wird dringend empfohlen. Tauchern wird von Lariam abgeraten und das Medikament Malarone empfohlen. Gelbfieberimpfung ist Pflicht, sofern jemand aus Gelbfieber gefährdeten Gebieten kommt. Die Impfung wird nur von zugelassenen Ärzten und den Gesundheitsämtern vorgenommen. Hepatitis A (ansteckend) wird dringend empfohlen. Hepatitis B ist zwar nicht zwingend, aber in Kombination mit Hepatitis A nur wenig teurer. Diphtherie, Tetanus und Polio sollten vorhanden sein.
Elektrische Spannung: 220 V
Information im Web: www.north-sulawesi.org
Unterkunft: Tasik Ria Resort – Manado Anzeige

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