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Erfahrungsbericht – “BS-Kinetics Gibson Gehäuse – Easy to go…”

BS Kinetics GmbH

Das Erlebnis Unterwasserfotografie beginnt bei der Gehäuseschmiede im beschaulichen Achern schon bei der Bestellung. Bodo Sutterer und Christian Schlageter, die Geschäftsführer von BS Kinetics, sind nämlich wirklich bemüht den Kunden gut zu beraten und seine Sonderwünsche möglichst umzusetzen. Wenn dann alles klar ist, darf man sich auch darauf verlassen, dass das Gehäuse zum versprochenen Liefertermin (ca. 4 – 5 Wochen) parat ist.

Spannend wird es auch wenn man die Gelegenheit nutzt das Gehäuse direkt in Achern abzuholen. Wo hat man schon die Gelegenheit ein Produkt direkt abzuholen, wo es auch produziert wird. Es ist schon höchst interessant sich von Christian vorort erklären zu lassen, wie aus einer harzigen Masse ein Hightech Unterwassergehäuse wird. Zudem hat es den grossen Vorteil, dass man sich die Handhabung des Gehäuses inkl. Kamera live vorführen oder auch letzte Feinjustierungen z.B. an Zoomringe eines Objektivs vornehmen lassen kann.

BS-Kinetics Gibson
BS-Kinetics Gibson

Easy to go …

Easy to go, trifft in zweierlei Hinsicht zu. Das Gibson Gehäuse bietet gerade genug Raum, um die recht handliche Canon 550D zu beherbergen und verfügt somit über sehr moderate Abmessungen. Hinzu kommt das relativ geringe Gewicht von 1,9 kg. Wer die Entwicklung der Kosten für den Gepäcktransport bei Flügen in den vergangenen Jahren beobachtet hat, freut sich spätestens beim ersten Flug, über die Wahl des kleinen Gehäuses.

Ganz groß ist der kleine Vertreter im BS Kinetics Gehäuseportfolio jedoch in der Handhabung. Die geringen Abmessungen in Kombination mit den sehr ergonomisch angeordneten Bedienelementen ermöglicht es, die Kamera auch in die zarten Hände einer Wassernixe zu geben. Selbst der Zoom-Drehknopf, für den man an älteren Gehäusen gar umgreifen musste, ist nun so angeordnet, dass spielend von jemandem mit kleinen Händen bedient werden kann, ohne den Griff loszulassen.

BS-Kinetics Gibson
BS-Kinetics Gibson

Auch die angebotenen Kamera-Funktionalitäten sind gut durchdacht und auf das wesentlich beschränkt. So wird beispielsweise bewusst auf die Funktionalität Fotos löschen zu können verzichtet. Dies führt laut Christian zwar gelegentlich zu Diskussionen mit Kunden, aber mal ehrlich, sollte man sich bei den heute verfügbaren Speichervolumina Unterwasser nicht lieber auf das Fotografieren konzentrieren anstatt auf das Selektieren von Bildern? Vielleicht verpasst man sonst gerade DEN Shot des Tauchgangs, weil man gerade schlechte Fotos löscht.

BS-Kinetics Gibson

Ein-/Ausschalter vermisst

Wünschenswert wäre jedoch standardmäßig einen Ein-/Ausschalter am BS-Kinetics Gibson zu implementieren. Zwar lässt sich die Kamera so einstellen, dass sie bei Nichtgebrauch in den Bereitschaftsmodus übergeht, um wertvolle Akkuleistung zu sparen, aber wenn es bei der Vorbereitung mal etwas zügiger gehen muss, kann man schon mal vergessen die Kamera einzuschalten. Na ja und das macht dann Unterwasser keinen Spaß. Die Canon 550D schlägt beim Auftreten eines Fehlers gelegentlich auch vor die Kamera aus- und wieder einzuschalten. Tja auch dann hat man verloren.

Etwas Feingefühl bedarf es bei der Speicherung der Schärfe durch leichtes Drücken des Auslösers, insbesondere wenn mit Handschuhen getaucht wird. Es ist recht schwierig den Druckpunkt zu finde. Hilfreich ist hier die Möglichkeit den Auslösehebel am Gehäuse individuell positionieren (etwas vor order zurück) zu können.

Ein Segen hingegen ist die Möglichkeit im manuellen Kameramodus mit dem Av +/- Hebel die Blendenwahl zu fixieren. An Land ist dies mit der 550D ein Alptraum, den kleinen Knopf schnell zu finden und dabei noch das Auswahlrad zu bedienen. Da würde man sich gelegentlich das Gehäuse wünschen.

Zu einem Alptraum ganz anderer Art, kann ein nicht dichtes Gehäuse führen. Beim Schließen des Gehäuses, ist daher größte Sorgfalt geboten. Hier bietet das Gibson Gehäuse wirklich eine robuste und einfache Lösung. Der Silicon-O-Ring zur Abdichtung der beiden Gehäusehälften ist muss nicht gefettet werden und ist sehr unempfindlich. Bei der Montage des O-Rings hilft eine etwas erhöhte Kante, an welcher der O-Ring leicht entlang geführt werden kann. Diese sorgt auch für einen perfekten Sitz des Gehäusedeckels, welcher mit zwei Schnellspannern einfach zu sichern ist.

Die Wechselports werden mit Kautschuk Ringen abgedichtet, welche leicht gefettet werden.

BS-Kinetics Gibson
BS-Kinetics Gibson

Zu Beachten ist bei der Montage, dass zwingend die Augenmuschel der Kamera zu entfernen ist. Das Gibson Gehäuse ist so knapp dimensioniert, dass es hier kein Pardon gibt. Zwar lässt sich das Gehäuse noch schließen, aber die sensibel eingestellten Bedienelemente greifen teilweise nicht mehr.

Unter Wasser darf man sich über ein weitestgehend neutral tariertes Gehäuse und damit entspanntes Fotografieren freuen. Eine Ausnahme stellt die Verwendung eines Dome-Ports dar. Hier ist das Gehäuse doch deutlich positiv und man muss ich evtl. mit Gewichten behelfen. Dies kann sich besonders Nachteilhaft bei Benutzung nur eines – ggf. recht schweren – seitlich montierten Blitzes auswirken. Das positive Gehäuse will dann nach oben, der Blitz nach unten … in Kombination fühlt sich das dann an, wie ein Auto, welches wegen verstellter Spur ständiges Gegenlenken in eine Richtung erfordert.

BS-Kinetics Gibson

Gehäuse für Profis- und Hobbyfotografen im edlen Design

Mein Fazit:
Beim BS-Kinetics Gibson bekommt man ziemlich viel Gehäuse geboten, für einen Preis, der sich bei D-SLR Gehäusen eher im unteren Segment befindet

Nicht zu unterschätzen ist auch das Design des Gehäuses. Das im elegant wirkenden und edel schimmernden tiefschwarz daherkommende Kamerakleid, kann schon zu einem kleinen Flirt animieren.

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