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Aareputzete – “Taucher und Fischer reinigen die Aare”

Aareputzete, anstatt gemütlich in der warmen Stube zu sitzen! Heute darf ich die fleissigen Helfer bei der Aarereinigung begleiten. Das ist Wetter ist an diesem Samstag im Februar alles andere als gemütlich. Trotz frostiger Temperaturen finden sich 54 freiwillige Helfer ein, um die Aare zwischen Interlaken-Ost und -West zur reinigen. Nebst Tauchern vom Tauchclub Thunersee und vom Tauchclub Interlaken packen Fischer und selbst Jungjägerinnen mit Unterstützung der Seepolizei an.

"Aareputzete - Weniger Velos in der Aare"

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Bei so vielen Helfern braucht es natürlich eine gute Organisation. Diese übernimmt Peter Fiechter, Präsident der Fischerei-Pachtvereinigung Interlaken, wie schon bei den letzten Reinigungsaktionen.

Einteilung der Helfer beim Aareputzete

Peter begrüsst die Helfer und beginnt dann die vielen Freiwilligen in Gruppen einzuteilen. Es bilden jeweils 2-3 Taucher und 3-4 Helfer an Land ein Reigungsteam. Die Taucher suchen später den Fluss nach Unrat ab. Das Landpersonal nimmt diesen entgegen und kümmert sich um die Logistik, damit die “Fänge” zur Müllsammelstelle gelangen. Natürlich sollen nicht alle am selben Ort arbeiten.  Peter weisst daher die einzelnen Gruppen verschiedenen Teilabschnitten der Aare zwichen dem Brienzersee und dem Thunersee zu. Ich darf mit Albert, Thomas und Paul vom Tauchclub Thunersee zum unteren Aareabschnitt, welcher in den Thunersee mündet.

Shopping im Flussbett

Mit den Autos fahren wir zu unserem Einsatzort. Die erste Aufgabe besteht darin einen geeigneten Einstieg zu finden. Wir probieren es an verschiedenen Stellen. Entweder ist es zu glatt durch den Schnee oder zu steil. Es dautert ein wenig, bis wir eine gute Einstiegsstelle ausmachen.

Nach einem kurzen Gruppenbriefing schrauben wir Taucher unser Equipment zusammen und pellen uns in unsere Trockentauchanzüge. Während ich mich mit meiner Kamera bewaffne, um die Reinigungstaucher zu begleiten, gehen sie heute mit einem Einkaufskörbchen tauchen. Ich bin gespannt, was sie alles von ihrem Shoppingtrip im Flussbett mitbringen.

"Langweiliger" Kleinkram

An unserer Einstiegsstelle ist das Flussbett aktuell nur knietief. Die drei Reinigungstaucher verteilen sich auf der Breite des Flussbetts, einer links, einer in der Mitter und einer rechts. So können sie die Aare flussabwärts möglichst lückenlos absuchen.

Auf den ersten Metern entdecken wir gar nichts. In der Nähe der Brücke kommt dann doch einiges zum Vorschein. Rücksichtslos weggeworfene Blechdosen, kleinere Metallgegenstände und anderer “langweiliger” Kleinkram. Natürlich hatte ich aus der Fotografensicht gehofft einige coole Fotos von spektakulären Funden machen zu können. Aus der Perspektive des Tauchers, der die Natur für seinen Sport liebt, freut es mich natürlich, dass wir kaum Müll in der Aare finden.

Die spektakulärsten Funde sind eine grosse Metallschüssel, die Albert gleich mal als Taucherhelm ausprobiert sowie ein Vogelhäuschen aus Holz, welches sich in den Fluss verirt hat.

Ein Hebesack muss her

Plötzlich bekommen wir einen Wink von den Helfern am Ufer. Paul hat anscheinend doch noch etwas grösseres endeckt. Wir tauchen zum anderen Ufer rüber. Tatsächlich liegt ein Velo auf dem Grund. Der Versuch das Velo zu bergen schlägt zunächst fehl. Es scheint schon einige Zeit hier zu liegen und hat sich fest im Grund verkeilt. Ein Hebesack muss her! Die Helfer an Land werfen uns ein Seil und einen Hebesack zu. Albert befestigt das Seil und den Hebesack fachmännisch an dem Velo. Als alles fest sitzt füllt er den Hebesack mit Luft. Kurz darauf hebt sich das Velo wie von Geisterhand aus dem Morast. Erstaunlich welche Kraft der Auftrieb von Luft im Wasser hat. Nun ist es für den Helfer an Land ein Leichtes das Velo mit dem Seil aus der Aare zu ziehen.

Hoffentlich hält der Trend an...

Am Ende des Tages ist gleichwohl ein stattlicher Müllberg zusammen gekommen. Dennoch haben die Abfallmengen beim diesjährigen Aareputzete laut Peter Fiechter deutlich abgenommen. Im Gespräch mit mir, sagt er, dass viel weniger Velos in der Aare gefunden wurden, als bei den früheren Reinigunseinsätzen.”Es wäre schön, wenn dieser Trend anhalten würde», hofft Peter. Dem kann ich im Sinne der Natur nur zustimmen.

 

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